Meditation in der Gabrielkirche

- ökumenisch -

Akazie in der Wüste
Bildrechte Karola Eibl

An Rande der Wüste steht eine einzelne Akazie, ein starker Baum.

Fest verwurzelt im kargen Boden erhebt sich die grüne Krone über einem starken Stamm

und streckt ihre Äste und Zweige dem Himmel entgegen.

"In der Wüste wächst zwar nichts, aber, wenn du hier unter dem Sternenhimmel zur Ruhe kommst, wächst etwas in deinem Herzen.". 

So drückte es ein weiser Beduine aus der Sahara aus.

Während der Meditation - in der Abgeschiedenheit des Kirchenraums - wollen wir zur Ruhe kommen, bereit werden dafür, dass etwas wächst in unserem Herzen. 

Wir sitzen 3 x 20 Minuten in Stille, dazwischen erfolgt meditatives Gehen im Kirchenraum. Am Anfang und am Schluss wird der Abend eingerahmt mit einem Körpergebet und einem meditativen Tanz. Ein Kurzer thematischer Impuls führt in den Abend ein.

Die Meditationsabende in der Gabrielkirche werden seit über 30 Jahren einmal im Monat, meist am 4. Freitag, jeweils um 19:30 Uhr angeboten. Sie sind ökumenisch ausgerichtet und richten sich an alle interessierten Frauen und Männer jeglichen Alters. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Es sind keine Voraussetzungen nötig. 

Josephine Kaiser und Team

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Josephine Kaiser, T. 089-963604; e-mail: josephine-kaiser@gmx.de 

 Termine 2025:

Freitag   24. Januar , 21. Februar. 28. März, 25. April, 23. Mai, 27. Juni, 18. Juli, 26. September, 17. Oktober, 28. November

jeweils 19:30 Uhr

 in der Gabrielkirche Ismaning

       

Die 30jährige Jubiläumsfeier der Meditationsgruppe in der Gabrielkirche am 25. Oktober 2024 – ein Rückblick

Die Vorbereitungen zu dieser Feier begannen bereits ein halbes Jahr zuvor. In mehreren lebendigen Abenden suchten Mitglieder der beiden Meditationsgruppen, Meditation und „Bibel getanzt“, in der Bibel nach einem Thema, das biblischen Text und Meditation verknüpfen sollte. Und zuguterletzt haben wir es gefunden:

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ (Joh 15,5)

Aber auch der Inhalt der Rede Jesu vom Weinstock selbst erwies sich als Herausforderung. So ergab es sich, dass wir uns in der Vorbereitung sehr persönlich, jede und jeder von uns, dem Text stellten, nach einem passenden Ausdruck dafür im Gottesdienst suchten und letztlich auch gefunden haben. Was später auch Früchte trug: Wie BesucherInnen später meinten: ein sehr persönlicher und authentisch geprägter, von den beiden Gruppen gemeinsam getragener Gottesdienst.

Technisch bestens vorbereitet, der Altar, dem biblischen Text entsprechend, mit Weinlaub, Weinreben und Weintrauben geschmückt, die Kerzen angezündet, stimmten wir uns auf den Gottesdienst ein.

Nach dem Läuten der Kirchenglocken zogen die beiden Gruppen zum Tanz „Du bist da“ ein und umtanzten den Altar.

In der Begrüßung hörten die Gruppen und die Gäste einen kleinen Rückblick auf die 30 Jahre des Bestehens der Meditationsgruppe und den Dank für die gute Begleitung durch den guten Geist.

Der Dank wurde im Anfangsgebet ausgeweitet auf die Treue und Festigkeit der Meditierenden untereinander und ihr inneres Zusammenwachsen im „Tun“ der  Suche nach geistiger Verbundenheit mit Jesus.

Im Kyrie, mit Gebärden begleitet, wurde das Erbarmen Gottes herabgerufen.

Sehr lebendig trugen drei Frauen ihre konträren Ansichten zum biblischen Text vom „Weinstock und den Reben“ in einem Predigtgespräch vor, konnten aber letztlich zu einem Konsens finden: die Bindung zu Jesus kann im Leben der Einzelnen sehr unterschiedliche Ausmaße einnehmen, auch die der Ablehnung; diese Freiheit ist uns gewährt. Das Angebot der göttlichen Bindung aber bleibt bestehen. Auch fragwürdige Auslegungen dieses Textes in der Vergangenheit, wie etwa Drohgebärden, wurden hinterfragt und widerlegt und das positive Bild eines liebenden Gottes freigelegt.

Leichte und harmonische Harfenklänge luden die BesucherInnen  zum Nachsinnen und Ausbalancieren ein. Auch Orgelbegleitung und Gemeindegesänge erfrischten den Geist.

Was das Bildwort vom Weinstock und den Reben mit Meditation zu tun hat? Dazu wurden die BesucherInnen auf eine innere Reise geführt. Zunächst sahen sie den Weinstock wie einen „lebendigen“ Baum, der von Wurzel, Stamm und Reben bis zu den Trauben mit Saft und Energie durchströmt wird. Danach konnten sie die Rede Jesu vielleicht besser verstehen: „Ich habe euch das gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude reich und vollkommen ist.“ (Joh 15,11). Das „Bleiben“, worum Jesus bittet, wird in der Meditation geübt, und die Verbindung zu ihm gesucht.

In der fünfminütigen meditativen Stille ließen die BesucherInnen die Worte Jesu innerlich nachklingen. Beim anschließenden Kosten von den Trauben, die durchgereicht wurden, wurden die BesucherInnen von einer meditativen Orgelimprovisation begleitet.

Fürbitten nach innerem und äußerem Frieden weiteten die Aufmerksamkeit auf verschiedene Erfahrungen des Leides von Mitmenschen und der Welt.

Die Gemeinde einbeziehend, wurde das  Vaterunser in ergreifender Weise mit Worten und Gebärden begleitet.

Von Dank und Segen innerlich genährt, zogen die BesucherInnen im Pilgerschritt hinaus und in den Gemeindesaal, der einladend und sehr liebevoll geschmückt war. Dort sorgten Speisen und Getränke für das leibliche Wohlergehen, und anregende Gespräche für ein harmonisches und fröhliches Miteinander. Eine alle erfüllende Jubiläumsfeier!

für Meditations- und Tanzgruppe „Bibel getanzt“: Josephine Kaiser

Weinstock
Bildrechte Josephine Kaiser